FLORIAN FAUSCH
MALEREI
„SURFACE“
22 06 > 13 07 2025

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 22. Juni 2025, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Der Künstler ist anwesend. Es erscheint eine Edition.

Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung.







VITA

1981
geboren in Zürich Ausbildung
1999-2000
Schule für Gestaltung Zürich
2001-2008 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Siegfried Anzinger
2007
Meisterschüler- Auszeichnung bei Prof. Siegfried Anzinger
2008 Akademiebrief der Kunstakademie Düsseldorf


Florian Fauschs Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert und sind in verschiedenen Galerien und Museen vertreten. Zum genaueren Nachweis aller Ausstellungen darf auf die Homepage www.florianfausch.de und auf den Katalog „Florian Fausch, Vanish, 2024“ verwiesen werden.


„o. T.“, Öl auf Leinwand, 180x160cm, 2021

Räumliche Utopien


Zweifellos sind Florian Fauschs Bilder utopische Architekturlandschaften, deren Regeln nach eigenen Gesetzmäßigkeiten funktionieren; es sind Orte und Nicht- Orte zugleich, die um den Begriff des Bildes kreisen. Vertraut und doch so fremd laden sie dazu ein, sich offenen Auges im Bildraum zu verlieren.



„o. T.“, Öl auf Leinwand, 100x140cm, 2024


In den menschenleeren, rätselhaften Gemälden und Papierarbeiten gibt es nicht nur ein Oben und Unten, ein Rechts und Links, einen Vorder- und Hintergrund. Hier treffen Interieurs auf Glasfronten, Treppenaufgänge auf Hochhausfassaden, Bergketten auf Topfpflanzen. Landschaft und Innenräume werden aufgefächert und gesplittet, verzahnen sich mit- und ineinander zu etwas gänzlich Neuem. Klar umrissene scharfe Linien definieren architektonische Elemente, die sich wiederum in ungegenständlichen Motiven verlieren. So entsteht eine Gleichzeitigkeit verschiedener Ebenen und Malweisen.



„o. T.“, Öl auf Leinwand, 100x140cm, 2024







Florian Fauschs Arbeiten siedeln sich im Grenzbereich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion an. Die kantigen Formen erinnern an die Schnitttechniken von Collagen oder Schablonen, die für geometrische Kompositionen genutzt werden. Zur Bildfindung bedient er sich der Collagetechnik, aber in einer zeitgenössischen Form. Zeitschriften, Computerspiele und Internet dienen dem Künstler mit ihren gigantischen Bildarchiven als Fundus. Als so genannter "digital native" geht er nicht nur im Internet auf Motivsuche, die elektronischen Möglichkeiten dienen ihm ganz selbstverständlich auch als Arbeitsinstrument in Bezug auf den Bildaufbau, der teilweise am Computer entsteht und in einem weiteren Schritt auf die Leinwand oder das Papier übertragen wird. Während des Malprozesses verweben sich die Fragmente des Angeeigneten mit eigenen Ideen; Realität und Utopie verschmelzen zu einer dynamischen Gesamtwirkung.

 


„o. T.“, Öl auf Leinwand, 140x110cm, 2025


Bei Florian Fausch wird die Architektur zur Abstraktion der Farbe. Räumlichkeit und Tiefenwirkung entstehen aus dem bewussten Einsatz einer ungewöhnlichen, kontrastierend-leuchtenden Farbpalette, aber auch durch die besondere Malweise. Er trägt die Ölfarbe in dünnen, transparenten Lagen übereinander auf, so dass die unterschiedlichen Bildschichten wahrnehmbar werden. An gewissen Stellen schimmert die Leinwand noch durch und lässt einen Blick auf den Malgrund zu. Durch die Farbschichten mit ihren Leerstellen wird das Bild in seiner Körperlichkeit fassbar. Gleichzeitig gelingt es dem in Düsseldorf ausgebildeten Maler, mit dem Bildaufbau eine illusionistische Wirkung zu erzeugen, so dass sich tatsächlicher und vorgetäuschter Raum begegnen. Seine Kompositionen zeugen von einem spezifischen Interesse für die Randzonen der Malerei.

Katrin Weilemann