„ÜNN2024_substance“ – 2024 – Gummi/Mixed Media – 70 x120 cm/site specific

BRIGITTE DAMS
OBJEKTE, INSTALLATION
„GAMMA“
16 06 2024 > 07 07 2024

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 16. Juni 2024, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Die Künstlerin ist anwesend. Es erscheint eine Edition.

Öffnungszeiten Sonntag 11-17 Uhr, Samstag 15-18 Uhr, und nach Vereinbarung.







VITA

1965
geboren in Rhede/Westfalen
1989–1997
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Michael Buthe und Jannis Kounellis (Meisterschülerin)







Arbeitsstipendien führten Brigitte Dams u.a. nach Trinidad/Tobago, Simbabwe, Südafrika, Brasilien, USA, Süd-Korea, Ägypten und Israel. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, in diversen Katalogen publiziert und sind in verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Brigitte Dams lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Zum genaueren Nachweis aller Ausstellungen darf auf die Homepage www.brigittedams.de verwiesen werden.


„Everything is connected to everything“ – weaving – 2021 bis 2024 – Gurtband, Holz, Acrylfarbe

Das künstlerische Schaffen von Frau Brigitte Dams umfasst Papierarbeiten, Objekte und Installationen, deren übergreifendes Thema Strukturen und Muster sind. Dabei geht es immer darum zu erkennen „was die Welt im Innersten zusammen hält“ (Goethe, Faust). Gemeint sind all die Vernetzungen und Beziehungsgeflechte, die in allen Dingen unseres Alltags im Großen wie im Kleinen erkennbar sind. Der dritte Buchstabe des griechischen Alphabets „Gamma“, der in der wissenschaftlichen Forschung in Mathematik, Physik, Astronomie, Chemie etc. Anwendung findet, steht hier stellvertretend für die künstlerische Suche nach den grundlegenden Bausteinen der Welt. Es geht intellektuell darum, die Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den Dingen zu sehen, also eine Art übergeordneter Strukturen und Muster, die künstlerisch anhand verschiedenster Materialien erforscht und ästhetisch vielfältig in Szene gesetzt werden.




„Other Stories / Constructing“ – 2024 – Papier, Tape, Holz – 45 x 45 cm


Die Papierarbeiten sind Collagen, in die gelegentlich organische Skizzen von Reiseeindrücken oder streng geometrische grids (Gitter) eingearbeitet sind. Oft werden längliche Papierstreifen in unterschiedlicher Stärke durch ihre Überlappungen, Unter- und Überschneidungen zu einer Art Rasterung verwoben, zuweilen mit roter Mauerschnur kombiniert, die als farbiger Kontrast das streng Lineare betont. Linien, Flächen und Formen sind zwar grundsätzlich bildhaft zweidimensional, aber durch die fast schon halbreliefartige Wirkung der Collagen mit Abstandhaltern zum Trägerpapier deuten Licht- und Schattenspiele auf erweiterte Möglichkeiten einer räumlichen Darstellung hin.



„Baskets“ – 2015 bis 2020 – je 50 x 33 x 32 cm


Pattern and tiles


Die Objekte entwickeln sich schrittweise in den Raum. Die weavings (Webereien), mit Spanngurten als Schuss- und Kettfaden auf Keilrahmen gespannt, sind in ihrer Gesamtwirkung zwar noch flächig bildhaft, aber durch das gröbere und oft in seiner industriellen Beschaffenheit belassene Material ist eine gesteigerte haptische Qualität und plastische Wirkung gegeben. Im Spiel von Verhülltem und Gezeigtem wird die straffe Verwobenheit von Raum und Zwischenraum manifestiert. In den baskets (Körbe) und packages (Pakete) sind skulpturale Objekte verwirklicht, die mit dem noch sperrigeren Material ausgedienter Feuerwehrschläuche verwoben, geflochten oder geschnürt sind. Die kelps (Seetang) winden sich organischer und luftiger durch den Raum und lassen Durchblicke zu. Sie sind aus gummiertem Gurtband, Holz und Acrylfarbe gefertigt. Weitere verknotete Objekte entstehen aus aufgepumpten Fahrradschläuchen, Gartenschläuchen, Transport-Vollgummirädern, Polypropylen-Gurtbändern, Draht, Holz, Kabel etc. Der Umgang mit solchen Alltagsmaterialien ist experimentell darauf ausgerichtet, inwieweit sie sich zu neuen ästhetischen Objekten transformieren lassen.


„Unfolding Structure / Great Tree Of Mothers Hair“ – 2017 – Gummischläuche, Mixed-Media

Die Installationen gehen konsequent einen Schritt weiter in der Erfassung, Darstellung und Gestaltung des Dreidimensionalen. Lange Gummischläuche winden sich vegetativ von der Decke zum Boden und durch den Raum wie das unterirdische vernetzte Wurzelwerk von Bäumen. Die Installationen sind einmalig für einen bestimmten Raum konzipiert und werden nach der Ausstellung in ihre ursprüngliche Materialität aufgelöst.

Maria Sieberg