Januar 1998

Andreas Bee - Arbeiten aus Papier und Stahl



Zur Ausstellungseröffnung spielten die Musiker Axel Heinrich, Trommel und Kai - Uwe Ohlert, Zugposaune. Beide Musiker haben sich während ihrer klassischen Ausbildung für Percussion und Blechblasinstrumente kennengelernt und sind mit ihrer Musik auch in der Moderne zu Hause.

Der Bildhauer Andreas Bee, in Bad Lippspringe geboren, lebt und arbeitet heute in Düsseldorf. Er begann sein Studium an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Abteilung Münster bei Prof. Norbert Tadeuz und setzte es an der Akademie in Düsseldorf bei Prof. Karl Bobeck fort, bei dem er auch Meisterschüler wurde. Seit 1989 ist er an der Kunstakademie Düsseldorf als Lehrer für besondere Aufgaben tätig.
Ausstellungen in Edinburgh, Krefeld, Düsseldorf, Bremerhaven und Kiel und ab März in der Pfalzgalerie Kaiserslautern belegen seine Ausstellungstätigkeit.
In seiner bildhauerischen Arbeit veranschaulicht der Künstler Andreas Bee durch Objekte, die auf berechenbare körperliche Formen reduziert sind, die Abhängigkeit und wechselseitige Beziehung zwischen dem inneren Volumen einer Plastik und ihrer Festlegung durch die Abgrenzung gegen den sie umgebenden Raum. Andreas Bee formt keine geschlossenen Körper, keine Plastiken, die den Blick auf das Innere versperren. Vielmehr besteht gerade in der Wechselwirkung zwischen dem bewußt gestalteten oder angedeuteten Innenraum der Plastik und dem vorhandenen Außenraum die Besonderheit seiner Arbeiten.

Einfache klassische geometrische Körper bilden zwar scheinbar den Grundkörper seiner Plastiken,
doch durch den reduzierten Aufbau durchdringt der umgebende Raum, der Außenraum, die Skulptur und wirkt im Inneren fort, ohne sich jedoch zugleich des Einflusses der Figur auf sich selbst, auf den umgebenden Raum, entziehen zu können. Zwischen der Wirkung des Außenraums auf die Figur und ihrer Wirkung auf den umgebenden Raum entsteht ein Gleichgewicht.

Neben dem Thema des zwar labilen, aber dennoch ausgewogenen Gleichgewichtes von Innen und Außen erarbeitet Andreas Bee ein Gleichgewicht höherer Ordnung, in der allein durch die Darstellung ausgewogener Kräfteverhältnisse eine ästhetische Form erzeugt wird. Das Raumfeld, das durch Kraftlinien
bezeichnet wird, manifestiert sich in der Betrachtung, obwohl sie unsichtbar bleibt. Die abstrakte, physikalische Größe wird als künstlerische gestaltete, formale komplexe Struktur augenscheinlich.

Die plastischen Problemstellung in so unterschiedlichen Materialien wie Papier und Stahl zu visualisieren, machen einen besonderen Reiz der Ausstellung aus.

Künstlergespräch:
Am Donnerstag, dem 5. Februar 1998 fand um 19:30 Uhr ein Gespräch über den Künstler und seine Arbeit statt.
Moderation: Gabriele G. Teuteberg, M.A.