August 2001

Michael Bauer, Jo Dickreiter,
Andreas Gehlen, Daniel Janik



when we were kings

Vernissage im Rahmen eines Sommerfestes:
Sonntag, 19. August 2001, ab 12:00 Uhr

Finissage: "Ausräumen"
Sonntag, 23. September 2001, ab 15:00 Uhr

Vier Studenten der HBK Braunschweig zu Gast im Kunstverein Region Heinsberg.

Michael Bauer (Jg. 1973), Jo Dickreiter (Jg. 1969), Andreas Gehlen (Jg. 1969) und Daniel Janik (Jg. 1975) studieren an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig u.a. bei Johannes Brus, Walter Dahn und Raimund Kummer. Als Gruppe von Individualisten werden sie den Kunstverein mit ihren Arbeiten erobern.

Die Ausstellung "When we were kings" versteht sich nicht im herkömmlichen Sinne als Gruppenausstellung. Das von den Künstlern erstrebte Endprodukt stellt vielmehr ein Ergebnis einer langfristigen Zusammenarbeit dar. Individuelle Positionen spielen dabei eine

ebenso wichtige Rolle wie die Verbindung zum benachbarten Kunstwerk. Das Resultat besteht folglich nicht aus vier einzelnen künstlerischen Produkten, sondern aus einer Arbeit, die sich aus vier unterschiedlichen Positionen nährt. Eine solche Zusammenarbeit ist für die Künstler nur daher möglich, da das affirmative Arbeiten, der gegenseitige Respekt und eine persönliche Beziehung als Basis vorhanden sind.

Neben einer hölzernen Kabine, die sich in ihren Maßen auf eine der herkömmlichen Videokabinen bezieht, wie sie in Erotic-Shops anzutreffen sind, stellen in der Ausstellung verschiedene Prints und Video-filme Fragen nach Künstlerklischees und umkreisen den Begriff des Privatkosmos, sowie die Figur des

"Idiot savant". In einem abgedunkelten Raum des Kunstvereins (Obergeschoss) soll ein großes Styropor-Relief in Form einer fiktiven Landschaft gebaut werden. Darauf wird der Start einer Rakete gezeigt, gefilmt aus unterschiedlichsten Perspektiven. Die Rakete des Films ist aus einem Physikbuch für Jugendliche entlehnt, und der Film selber erinnert an die Spaceshuttle-Starts der NASA. Ein anderes Element der Ausstellung ist eine ca. zwei Meter lange Plexiglasröhre in der sich ein recht schleimiger Tentakel, ähnlich einer Synopse befindet. Hergestellt ist diese Figur aus Öl, Wachs, Silikon und Gießharz. Weiterer Bestandteil der Gesamtinstallation ist ein Großfoto von 120 x 240 cm. Auf ihm ist die Skyline von Metropolis (Fritz Lang) aus Sand in der Sandkiste nachgestellt. Das Foto soll

hinter Plexiglas kaschiert sein, und bekommt ebenfalls eine eigene kleine Lichtquelle. Zahlreiche Spanngurte verbinden die einzelnen Objekte und Arbeiten über die zwei Ebenen des Ausstellungsraumes miteinander.

Die nunmehr schon gut ein Jahr andauernde Zusammenarbeit der Künstler soll in Heinsberg mit dem 2-wöchigen Aufbau der Ausstellung beginnen und 5 Wochen nach Eröffnung mit einer Finissage und dem damit verbundenen gemeinsamen "Ausräumen" der Ausstellung enden. Überdies wird zu diesem Termin ein ca. 30-seitiges Künstlerbuch veröffentlicht. Dieser "Katalog" wird von allen vier Künstlern gemeinsam in Kooperation mit dem Kunstverein gestaltet und spiegelt damit noch einmal die übergreifende Ausstellungsthematik

der Vernetzung/Verzahnung. Das Künstlerbuch will das Zusammenspiel der vier unterschiedlichen Künstler über die Dauer der Ausstellung hinweg dokumentieren.

Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Ausstellung ist das diesjährige Sommerfest des Kunstvereins mit Live-Musik und einem kleinen Imbiss geplant.

Neben dem Künstlerbuch werden verschiedene Editionen herausgegeben.

Dr. Christian Krausch