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März 2001 Birgit Jensen <<< zurück |
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Ansichtssachen |
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Anfangs sind es unzählige Punkte, die über die großformatige Leinwand verstreut auf sich aufmerksam machen. Einzeln oder zu Konglomeraten verdichtet, oftmals auch zu schmalen Streifen vereint, saugen sie die Blicke aus weiter Entfernung an, um den Betrachter in seiner Wahrnehmung zu irritieren. Fragend ertasten die suchenden Augen die Arbeiten in der Hoffnung auf den Moment des Verstehens, der die Ungewissheit der Abstraktion eliminiert. Zentralperspektivisch ausgerichtete Linienführungen suggerieren unwillkürlich räumliche Tiefe, die den Arbeiten ihre Zweidimensionalität nimmt. Vermutungen über ein Motiv stellen sich ein, wodurch sich die Abstraktion in Gegenständlichkeit wandelt. Bestätigt durch den Titel "LA" zeigt sich plötzlich der Blick von erhöhtem Standpunkt |
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auf das in die Weite führende
Lichtermeer der Stadt Los Angeles bei Nacht. Die einstige Haltlosigkeit
ist für den Moment gebrochen und erlaubt beinah romantische Augenblicke
der Erkenntnis, die Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis evoziert.
Vom Griffith Park Planetarium auf den Hügeln von LA gleiten die Blicke über
die erleuchtete Stadt, fremd und doch so vertraut, als wäre der eigene
Besuch erst kürzlich beendet.
Die in Düsseldorf lebende Künstlerin Birgit Jensen, geboren 1957, zwingt den Betrachter ihrer meist großformatigen Arbeiten aus der Entfernung an die Leinwand, wobei das Bild des erleuchteten Stadtpanoramas allmählich an Substanz verliert. Das im Geiste entschlüsselte Motiv mutiert zusehends wieder zu einer |
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Addition von Flecken
und Punkten, die der erhofften Informationsvermehrung entgegenläuft. |
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zwei Farben auf den
Malgrund. |
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Bearbeitung am Computer
verfremdet ist. Einzelne Arbeiten bieten diesen Überlegungen Nährstoff,
da sie durch das Spiel von Hell/Dunkel entfernt an Gesichter erinnern
oder andere Gestalten der Fantasie evozieren. Tatsächlicher Ausgangspunkt
der Arbeiten aber ist eine bewegte Wasseroberfläche mit vereinzelten
Lichtreflexen, die in sich unzählige Variationen von "Bildern" trägt.
Durch ihre eigenen Bewegungen erzeugt die Wasseroberfläche eine
Vielzahl von Eindrücken, die farblich variiert an Rätselhaftigkeit
gewinnen. Wie beim Blick auf Los Angeles spielen die Arbeiten mit der
Wahrnehmung, deren Anspruch auf finale Gültigkeit unterwandert wird. |
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vordergründige
Bildanalyse im klassischen Sinne, sondern sie kreisen vielmehr um den
Prozess der Hinterfragung von Sehen und Erkennen. Der Blick auf die Dinge,
wie ihn die Künstlerin in ihrem Werk erörtert, führt in
kontinuierlicher Bewegung vom Bild über das Raster zum Bild. Scheinbare
Antworten stellen immer wieder neue Fragen, die ihrerseits nach Klärung
trachten. Hierin liegt die Konsequenz der Arbeiten von Birgit Jensen.
Alles weitere ist Ansichtssache. |
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