7. Juni 2009, 11.30 Uhr

Yun Lee – FRAGMENTARY VIEWS
7. Juni bis 26. Juni 2009


Am Sonntag, dem 07. Juni um 11.30 Uhr eröffnet der Kunstverein Region Heinsberg die Ausstellung „FRAGMENTERY VIEWS“ der Fotografin Yun Lee in Heinsberg-Unterbruch, Horster Hof 1.

Die Einführung hält Anke Volkmer M.A., Julia Stoschek-Collection, Düsseldorf.
Es erscheint eine Edition.
Die Künstlerin wird anwesend sein.



Öffnungszeiten während der Ausstellung: Sonntag 11-17 Uhr, Freitag 15-18 Uhr.



Der Kunstverein Region Heinsberg präsentiert eine Einzelausstellung der Düsseldorfer Künstlerin Yun Lee. Ihre fotografischen Arbeiten nehmen ihren Ausgangspunkt in der Porträt- und Stilllebendarstellung, können aber durch den kombinatorischen Einsatz der beiden Genres deren Spektren konzeptuell entscheidend erweitern. Anknüpfend an das offene Prinzip der Serie beziehen sich ihre Werke häufig auf das das Wechselspiel zwischen analytischer Beobachtung und poetischer Imagination, in welchem sich Freiräume von atmosphärischer Dichte entfalten.

In der Werkgruppe „Private World“ stellt Yun Lee das Individuum im Spannungsfeld seiner privaten Sphäre dar. Neben die Bildnisse von Frauen setzt sie fragmentarische Beobachtungen aus deren dinglichen Lebensumfeld.



Ihr ausgebildeter Blick und ihr intuitives Gespür für malerische Lichtverhältnisse und Farb- und Formenanalogien lassen sie stimmungsvolle Augenblicke von stiller Konzentration einfangen. Auf diese Weise schafft sie eine zeitlose Vergegenwärtigung des Menschen in harmonischer Komposition und kleinformatiger Intimität.

Für die Reihe „Private Public“ ließ sich Yun Lee von historischen Motiven inspirieren.

Berühmte Frauenbildnisse der Renaissancemalerei erscheinen merkwürdig auf den Kopf gestellt, so dass erst beim zweiten Blick bewusst wird, dass die Künstlerin ihren Kamerablick auf einen aufgeschlagenen Kunstband richtet.



Von besonderer Bedeutung ist wiederum der Mensch im Bild, der nur durch seine Hand bruchstückhaft angedeutet, eine Verbindung mit dem Buch und seinen Abbildungen eingeht. Metaphorisch visualisiert der unmittelbare haptische Moment der Berührung die Paarung der Medien Fotografie und Malerei.

Mit der Serie „Sleeping Woman“ führt Yun Lee ihren Weg der bildnerischen Assimilation konsequent fort. Wesentlich ist die assoziative Montage, in der Bilder von Landschaften und Darstellungen von schlafenden Frauen überlagert werden und zu traumartigen Chimären verschmelzen. Inhaltlich um das Gefüge von Distanz und Nähe kreisend, bieten sich die Werke als surreal anmutende



Projektionsflächen an, ohne die ihnen eingeschriebene Ambivalenz zu verlieren. Die Koreanerin Yun Lee wurde 1967 in Tokyo geboren. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jannis Kounellis und Thomas Ruff. 1999 wurde sie Meisterschülerin und erhielt 2001 den Akademiebrief. Seitdem wurde ihre Arbeit mit den Förderpreisen „Young Artists on the Road“, Aachen (2005), „Lumière International Photography Award“, Seoul (2006), „Rheinischen Kunstpreis“ (Rhein-Sieg-Kreis), 2006 und „dHSC Atelier Stipendium“, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf (2007) ausgezeichnet und in Solopräsentationen ausgestellt.

Anke Volkmer 2009

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