|
|
|
Young - Jae Lee
Installation und Gefässe
10 01 > 31 01 2010
Zur Ausstellungseröffnung und zum Neujahrsempfang am Sonntag, den 10. Januar 2010 um 11:30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Einführung: Susanne Wedewer-Papus, Kunsthistorikerin, Kunstverein Leverkusen.
Die Künstlerin wird anwesend sein.
Öffnungszeiten: Sonntag 11:00 - 17:00 Uhr, Freitag 15:00 - 18:00
|
|
YOUNG-JAE LEE
MEISTERLICHE KERAMIK als AUSDRUCK künstlerischen SCHAFFENS
Die koreanische Künstlerin YOUNG-JAE LEE zeigt in einer Rauminstallation
handgefertigte GEFÄßKERAMIKEN: SCHALEN - BECHER - VASEN aus gebranntem glasierten Ton, individuelle Meisterwerke ihrer Töpferkunst von 1995-2003 aus der keramischen Werkstatt Mathildenhöhe auf dem Gelände der Essener Zeche-Zollverein.
Alle SCHALEN stehen auf dem Boden, ruhen auf einem Fuß, brauchen keinen Sockel.
Individuell geformt in unübersehbarer Vielfalt, keine ist wie die andere, unterschieden
durch Form und Farbigkeit der Glasur. Sie alle fallen unter diesen Begriff und zeigen doch eine Fülle der Variation. Schalen, die in ihrem Rand harmonisch ausklingen, weit ausholende Kegel, bauchige Becher, die ihr Inneres verbergen, zierliche Kelche, verwirrend und berauschend.
|
|
Alle flachen SCHALEN haben neben ihrem nützlichen auch ästhetisch einen kommunikativen, ja sakralen Charakter, sie sind ihrer Nützlichkeit enthoben.
Auf einem flachen Fuß strecken sie sich weit in die Horizontale, werden mit beiden Händen
gegriffen und bedächtig entlehrt. Das Füllen wird mit symbolischen Handlungen verbunden,
alltäglichen Zeremonien oder religiösen Riten. Als Gegenstände von besonderem Zweck sind
sie dem Zwischenbereich von Handwerk und Kunst zugeordnet - im Gebrauch der Religion.
YOUNG-JAE LEE trat früh als Keramikerin aus dem engeren Bereich des Angewandten
heraus, öffnete sich der Weite des frei Künstlerischen, ist jedoch den klassischen
Grundformen der Gebrauchs- wie der ästhetischen Keramik treu geblieben.
Ihre Identität ist geprägt vom geistigen Erbe KOREAS, wo KUNST und RELIGION eng zusammen gehören.
Ein bewusster Rückgriff auf koreanische Keramik bedeutete für sie der Gefäßtypus der
SPINDELVASE. Diese neue Formenvielfalt der Vasenfigur, die DOPPELKERAMIK der
Spindelvase ist eine konsequente Fortsetzung von Variationen bereits vorhandener
Gefäßtypen, war für sie die größte Herausforderung und zeigt ihr Gefühl für die koreanische
Gefäßkultur.
|
|
ZWEI SCHALEN wachsen unter ihren Händen zusammen, vereinigen sich zum
Körper einer DOPPELVASE in der Form einer SPINDEL, zu einer untrennbaren Einheit als
Ein Körper zusammen. 1+1=1, hinter dieser unkorrekten mathematischen Gleichung verbirgt
sich ihre künstlerische Schaffensformel.
In der Gestaltungsart einer SPINDELVASE geht sie auf ein koreanisches Vorratsgefäß
zurück. Der im 17. und 18. Jahrhundert traditionelle koreanische MONDTOPF dient ihr
als Inspirationsquelle. Seine kugelige Gestalt erinnert an die runde Wölbung des Vollmondes.
In der hingehauchten Farbigkeit des Glasurbrandes kommen Drehspuren auf den Außen-
wandungen bewusst zur Geltung, evozieren vom Mond beschienene Landschaften.
YOUNG-JAE LEE schafft eine neue Formensprache mit minimalen Gestaltungsvariationen
in der Tradition überlieferter koreanischer Keramik in die Gegenwart transzendiert mit
westlichem Ansatz.
|
|
Sie lebt und arbeitet seit über 30 Jahren in Deutschland, wurde mehrfach ausgezeichnet,
zweimal mit dem Bayerischen Staatspreis.
2002 plazierte sie Schalen zum liturgischen Gebrauch auf dem Boden der Emporen der
spätgotischen Kirche St.Peter/Köln.
2006 in der Rotunde der Pinakothek der Moderne/München und im Erdgeschoß
1111 Schalen freistehen.
|
|
|
|
|
|