KIRSTEN KRÜGER
SKULPTUR / INSTALLATION
„SCHATTENGLANZ“
22.02 > 15.03.2015

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag,
den 22. Februar 2015, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Die Künstlerin ist anwesend. Es erscheint eine Edition.

Öffnungszeiten:
Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung

1966 in Lübeck geboren
1990 - 1997 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
1996 Meisterschülerin bei Prof. Klaus Rinke
1997 Parsons School Of Design And Fine Arts, Department of Sculpture, New York
  lebt und arbeitet in Düsseldorf

 

Die jüngsten Skulpturen der Düsseldorfer Bildhauerin Kirsten Krüger kombinieren Pappmaché und Kunststoffe mit Fundstücken zu monolithischen, ins Abstrakte gewandten Konstruktionen, die auf die Formensprache von Wissenschaft und Natur Bezug nehmen. Ihre Präsenz gewinnen sie jedoch durch eine besondere individuelle Bildsprache.
Hier im Kunstverein wird neben den Skulpturen und Installationen auch zum ersten Mal Druckgrafik gezeigt.
Die Skulpturen und Installationen der Künstlerin werden bestimmt durch einen kontrastreich eingesetzten Materialmix und eine starkfarbige, sowie auch naturgebundene Farbskala. Neben den Fundstücken aus Natur und Technik spielen die modernen Kunstfasern eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der phantastischen Bildwelten ihrer skulpturalen Arbeiten. Dabei entwickeln sich neue, abgeschlossene Welten der Imagination und Phantasie. Wie poetische Erzählungen erschließen sich diese Gestaltverwandlungen nicht vollständig. Der Betrachter befindet sich in einem Zwiespalt zwischen Traumwelt und Realität, gleich einer surrealen Bilderzählung oder Filmsequenz.

Wie in dem Objekt „Geist“ auf der Einladungskarte sind verschiedene Materialien miteinander kombiniert und scheinen zunächst unzusammenhängend und verwirrend. Auf einem Ständer ist der Abschnitt eines Baumstammes mit abgebrochenen Ästen montiert. Die Fortsetzung des Stammes bildet ein undefiniertes, gebuchtetes dunkelbraunes Verbindungsstück, das in einem gefiederten, großen rostbraunen Blatt endet. Aus dem Blatt heraus quillt tropfenförmig eine blau und gelb gefärbte, scheinbar weiche Masse. Diese Einheit widersprüchlicher Teilformen und unstimmiger Proportionen (Blatt und Stamm) der Naturformen in Verbindung mit den Elementen aus Pappmaché lassen ganz neue Assoziationen aufkommen. Welcher Geist wird hier beschworen? Der dunkle Stamm erinnert an Abgestorbenes, das große rotbraune Blatt an Herbst und Vergänglichkeit. Heruntertropfendes assoziiert Ausblutungen oder Tränen, obwohl keine natürliche Farbzuordnung eingesetzt wurde. Diese Metamorphose kann als Vanitassymbol interpretiert werden oder ist es der „Geist“, den wir riefen und nicht mehr loswerden?


Kirsten Krüger steht in der Tradition der surrealen Kunst eines René Magritte, Salvador Dali und Guiseppe Arcimboldo und ruft auch Erinnerungen an rätselhafte Filmszenen eines Luis Bunuel und Jean Cocteau wach. So sind die Skulpturen in einer abstrakt metaphorischen Ebene zu betrachten, und halten in ihrer letztlich nicht ganz ausdeutbaren Vorstellung manches in der Schwebe.