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BRIGITTE DAMS |
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VITA
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Das künstlerische Schaffen von Frau Brigitte Dams umfasst Papierarbeiten, Objekte und Installationen, deren übergreifendes Thema Strukturen und Muster sind. Dabei geht es immer darum zu erkennen „was die Welt im Innersten zusammen hält“ (Goethe, Faust). Gemeint sind all die Vernetzungen und Beziehungsgeflechte, die in allen Dingen unseres Alltags im Großen wie im Kleinen erkennbar sind. Der dritte Buchstabe des griechischen Alphabets „Gamma“, der in der wissenschaftlichen Forschung in Mathematik, Physik, Astronomie, Chemie etc. Anwendung findet, steht hier stellvertretend für die künstlerische Suche nach den grundlegenden Bausteinen der Welt. Es geht intellektuell darum, die Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den Dingen zu sehen, also eine Art übergeordneter Strukturen und Muster, die künstlerisch anhand verschiedenster Materialien erforscht und ästhetisch vielfältig in Szene gesetzt werden. |
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Die Papierarbeiten sind Collagen, in die gelegentlich organische Skizzen von Reiseeindrücken oder streng geometrische grids (Gitter) eingearbeitet sind. Oft werden längliche Papierstreifen in unterschiedlicher Stärke durch ihre Überlappungen, Unter- und Überschneidungen zu einer Art Rasterung verwoben, zuweilen mit roter Mauerschnur kombiniert, die als farbiger Kontrast das streng Lineare betont. Linien, Flächen und Formen sind zwar grundsätzlich bildhaft zweidimensional, aber durch die fast schon halbreliefartige Wirkung der Collagen mit Abstandhaltern zum Trägerpapier deuten Licht- und Schattenspiele auf erweiterte Möglichkeiten einer räumlichen Darstellung hin. |
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Die Objekte entwickeln sich schrittweise in den Raum. Die weavings (Webereien), mit Spanngurten als Schuss- und Kettfaden auf Keilrahmen gespannt, sind in ihrer Gesamtwirkung zwar noch flächig bildhaft, aber durch das gröbere und oft in seiner industriellen Beschaffenheit belassene Material ist eine gesteigerte haptische Qualität und plastische Wirkung gegeben. Im Spiel von Verhülltem und Gezeigtem wird die straffe Verwobenheit von Raum und Zwischenraum manifestiert. In den baskets (Körbe) und packages (Pakete) sind skulpturale Objekte verwirklicht, die mit dem noch sperrigeren Material ausgedienter Feuerwehrschläuche verwoben, geflochten oder geschnürt sind. Die kelps (Seetang) winden sich organischer und luftiger durch den Raum und lassen Durchblicke zu. Sie sind aus gummiertem Gurtband, Holz und Acrylfarbe gefertigt. Weitere verknotete Objekte entstehen aus aufgepumpten Fahrradschläuchen, Gartenschläuchen, Transport-Vollgummirädern, Polypropylen-Gurtbändern, Draht, Holz, Kabel etc. Der Umgang mit solchen Alltagsmaterialien ist experimentell darauf ausgerichtet, inwieweit sie sich zu neuen ästhetischen Objekten transformieren lassen. |
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Die Installationen gehen konsequent einen
Schritt weiter in der Erfassung, Darstellung und Gestaltung des
Dreidimensionalen. Lange Gummischläuche winden sich vegetativ von
der Decke zum Boden und durch den Raum wie das unterirdische
vernetzte Wurzelwerk von Bäumen. Die Installationen sind einmalig
für einen bestimmten Raum konzipiert und werden nach der
Ausstellung in ihre ursprüngliche Materialität aufgelöst. Maria Sieberg |
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