FOTOGRAFIE, SKULPTUREN, MALEREI
„SCHNITTSTELLEN“
10.08. – 31.08.2025

Zur Ausstellungseröffnung und zum Sommerfest am Sonntag, den 10. August 2025, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Der Künstler ist anwesend. Es erscheint eine Edition. Kuratorin: Maria Sieberg
Öffnungszeiten
Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung.
VITA
1953 geboren in Erkelenz-Hoven
1973-80 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf Kunst / Philosophie / Kunstwissenschaft
1978 Preis der Kunstakademie Düsseldorf
1980 Staatsexamen in Kunst / Kunstwissenschaft
1984 Bezug des neuen Ateliers in Erkelenz-Golkrath
Lebt und arbeitet in Erkelenz-Golkrath
Karl-Heinz Laufs war von 1982 bis 2017 Kunstlehrer am Cusanus-Gymnasium in Erkelenz, aber er hat sich immer gleichzeitig als freischaffender Künstler betätigt. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert und sind in verschiedenen Galerien und Museen vertreten. Zum genaueren Nachweis aller Ausstellungen und der öffentlichen Ankäufe verweise ich auf die Homepage http://www.laufs-kunst.de und auf seine Kataloge „Skulptur & und Fotografie“ und „Fotografie und Skulptur im Dialog“.

„ o.T.“, UV-Direktdruck auf Fotoboard, Collage 60 x 102 x 1,5 cm, 2025
Text: Das übergreifende Thema und Triebfeder seines künstlerischen Schaffens ist Architektur, die sich intermedial als Skulpturen archetypischer Baukörper oder als raumgreifende Fotografien und Malereien aufeinander beziehen und sich miteinander in einem Dialog befinden.

„ Hausbalkenskulptur VI“, Bronze, 31 x 18 x 11 cm, 2019
Text: In den Skulpturen werden häufig Baumaterialien verwendet, z. B. in Bronze gegossenes Holzgebälk, Feldbrandsteine oder sogar Dämmmaterial aus Beton und Styropor. Einige Fotografien nähern sich bewusst der Dreidimensionalität, indem sie sich durch ineinander verwobene Bildträgerschichten wie ein Relief plastisch vom Untergrund abheben.

„ Raumbild X“, UV-Direktdruck auf Fotoboard, 30 x 16 x 8 cm, 2024
Text: Andere Fotografien werden direkt auf plastische Baukörper wie Säule oder Quader aufgebracht und miteinander verbunden. So findet ein stetiger Austausch zwischen den Kunstgattungen Skulptur, Fotografie und Malerei ohne klare Trennung statt.

„ o.T.“, UV-Direktdruck auf Fotoboard, Collage 29,5 x 52 x 0,5 cm, 2025
Text: Die Wahrnehmung des Äußern von Baukörpern wird durch eine Sicht auf das Innere ergänzt. Die aktuellen fotografischen Kunstwerke zeigen besondere Innenräume, für deren Auffinden Karl-Heinz Laufs keine Mühe scheut. Oft sind es Museen, die er nicht etwa wegen der Ausstellungen, sondern wegen deren Architektur aufsucht. Für die künstlerische Auswahl des optimalen Bildausschnittes wartet er stundenlang, bis keine Menschen mehr stören.

„ Raumblock IX“, UV-Direktdruck auf Fotoboard, 20 x 30 x 7,5cm, 2025
Text: Seine Fotografien sind manchmal bemalt oder minimal mit „photoshop“ in der Farbgebung bearbeitet. Einige sind aus verschiedenen Fotos oder aus Teilen eines Fotos als Fotocollage zusammengesetzt. Es entsteht kein fester Ort, sondern ein ambivalentes Dazwischen, wo räumliche Wahrnehmung infrage gestellt wird. In seinen Werken sind „Schnittstellen“ Berührungspunkte, Übergänge und Schwellenbereiche. Sie sind Orte der Spannung, des Dialogs und der kreativen Auseinandersetzung mit Wahrnehmung, Wahrheit, Wirklichkeit und gesellschaftlichem Wandel.
Maria Sieberg
Edition 152
KARL-HEINZ LAUFS

Titel: „o. T.“
Technik: Fotografie und Skulptur
Limitiert 1/15, 2025
Auflage: 15 Exemplare nummeriert und signiert.
In seiner Edition kombiniert Karl-Heinz Laufs präzise Fotografie mit architektonisch wirkendem Holz. Zwei rötlich lasierte Holzblöcke rahmen eine Fotografie, die einen stillen, beinahe verlassenen Innenraum zeigt. Das Licht fällt weich durch ein Fenster, trifft auf glatten Boden, Wandflächen und eine somit Heizung- vertraute Elemente, die in ihrer nüchternen Komposition eine stille Spannung entfalten. Unweigerlich fühlt man sich an holländische Interieurs des 17. Jahrhunderts erinnert: an das klare Seitenlicht eines Vermeer oder die konzentrierte Leere bei Pieter de Hooch. Doch Laufs übersetzt diese Ästhetik in die Gegenwart – mit Mitteln der Fotografie und durch die haptische Präsenz des Holzes. Die Holzblöcke fungieren dabei nicht nur als Rahmen, sondern als integraler Bestandteil der Arbeit: Sie greifen in den Bildraum ein, verstärken die Tiefe, verleihen der Fotografie eine skulpturale Dimension. So entsteht ein Hybrid aus Bild und Objekt, aus Abbild und Konstruktion – ein Werk, das gleichermaBen mit Sehen und Spüren arbeitet. Laufs Edition ist ein fein austariertes Spiel mit Materialität, Erinnerung und Wahrnehmung. Sie fordert zur Auseinandersetzung mit Raum, Präsenz und Bildtradition auf – ruhig, konzentriert und auf bemerkenswert zeitlose Weise.
Maria Sieberg