REGINA RABEN

TAFELBILDER

„CROSSED – LAPPED – COLOURED“

20.02. – 13.03.2011

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 20. Februar 2011,
um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Einführung: Ingrid Trantenroth-Scholz

Die Künstlerin ist anwesend.

Anlässlich der Ausstellung erscheinen eine Edition und ein Katalog.
 
Öffnungszeiten
Sonntag 11-17 Uhr, Freitag 15-18 Uhr, und nach Vereinbarung

REGINA RABEN

Regina Raben ist 1961 in Düsseldorf geboren.
Nach dem Abitur studierte sie an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Professor Karl Bobek von 1980-87, seit 1985 als Meisterschülerin.
Von 1981 – 83 zusätzlich Germanistik an der Heinrich-Heine Universität.

Regina Raben lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Die reliefartigen Bilder von Regina Raben zeichnen sich durch eine sehr eigenständige Technik aus. Seit einigen Jahren verbindet sie Leinen-streifen kreuzweise miteinander zu den von ihr benannten „cross over“ Bildern. Diese Art der Verbindung weist auf die schon früh verwandte Technik des Webens hin. Die einzelnen Fäden werden durch ein Auf und Ab miteinander zu einem Stoff gefügt.

Regina Raben schneidet diesen Stoff, die Leinwand, in Streifen, die sie dann wiederum verwebt. Damit wiederholt sie das Kleinere im Großen. Durch diese kreuzartige Verbindung entsteht eine reliefartige Oberfläche, die stellenweise noch verstärkt wird, indem an den Schnittstellen kleine Negativräume verbleiben und die Schnittkanten sich raumgreifend spreizen.
Der Begriff „cross over“ bedeutet, dass ein Bereich in einen anderen hinüber genommen wird, das heißt hier die Transformation in unterschiedliche räumliche Ebenen.
In den Arbeiten „lapped“ überlappen sich die Streifen parallel und wölben sich an den Schnittstellen reliefartig. In weiteren Arbeiten „mixed“ kontrastieren die oben genannten Techniken mit rein flächigen Ebenen.
Die Oberfläche des Leinen bleibt in ihrer vorgegebenen Struktur nicht immer sichtbar, da Regina Raben in die aufgetragenen Farben weitere Materialien, zum Beispiel Sand, hineinmischt und damit eine neue Oberflächenbeschaffenheit gewinnt.

Die Farbigkeit der Bilder ist einerseits durch die Variation eines Grundtons bestimmt, andererseits sind stark kontrastierende Farbpaare gegeneinander gesetzt. Helle und dunkle Farben, kalte und warme sowie unbunte und bunte Farbvariationen bilden den Charakter und die Gesamtwirkung. Die Farbe dient keiner Gegenstandsbeschreibung, sondern bezieht sich rein auf ihre Interaktion, emotionale und ästhetische Wirkung. Manchmal werden die Farbtöne in den Quadraten und Rechtecken, die durch die verwebten Streifen entstehen, aufgehellt und abgedunkelt,
sodass jedes einzelne Element eine zusätzliche räumliche Wirkung erhält. In anderen Arbeiten verbindet die Farbe die Felder miteinander, indem sie die vorgegebenen Formen verlässt und eine neue Richtung vorgibt, die den Betrachter über die Bildfläche führt. Dann wiederum wird durch den Wechsel der Farben, in rhythmisierten Pinselstrichen aufgetragen, die Bildfläche belebt und bekommt einen eher unruhigen Charakter.

Die verwebten Streifen, die kreuzweise miteinander verbunden sind, erwecken semantische Assoziationen. Aus der Verbindung von Waagerechten und Senkrechten ergeben sich Schnittpunkte, von denen alle vier Himmelsrichtungen ausgehen, oder auch sich kreuzende Wege, Diese Schnittpunkte und sich kreuzenden Wege können auch als eine abstrakte Beschreibung eines Lebensweges wahrgenommen werden. Lebenswege weisen immer wieder Kreuzungen auf, an denen man sich für eine Richtung entscheiden muss. Manchmal fällt die Entscheidung bewusst nach rationalen Überlegungen. Ein anderes Mal scheinen Zufälligkeiten die Entscheidung zu bestimmen. Häufig ist das Ziel dieser Wegweisung nicht vorhersehbar, so wie in den vielen Kreuzungen der Bilder von Regina Raben. Große farbige Vielfältigkeit mancher Arbeiten kann ein Verweis auf die Vielseitigkeit des Lebens sein. In ihrer rein gegenstandslosen Form bleiben aber dem Betrachter alle
Möglichkeiten seiner individuellen Assoziation und Interpretation.

Bei dieser reflektierenden Betrachtung hat die Farbe der Arbeiten eine in vieler Hinsicht verstärkende Funktion. Keine Farbe wird wahrgenommen ohne assoziative oder emotionale Empfindung. Als Beispiel soll hier die Farbe Rot stehen, die auch immer wieder in unterschiedlichen Variationen der Bilder auftaucht. Rot als Farbe des Blutes oder Lebens, aber auch als Aggression und Unruhe wahrnehmbar. Dabei kommt dem jeweiligen Kontext eine wichtige Bedeutung zu. Zum einen wird die Farbe moduliert in feinen Abstufungen, ein anderes Mal kontrastiert sie durch unterschied-liche Helligkeit oder die Gegenüberstellung einer ganz anderen Farbskala. Farbe und Form in ihrer ergänzenden Funktion verstärken die schon oben erwähnten Möglichkeiten einer assoziativen individuellen Interpretation oder können rein ästhetisch wahrgenommen werden.

Edition 87

REGINA RABEN

Titel: „Heinsberger Felder“
Technik: Malerei auf Chinapapier
Maße: 12×11,5 – 14 cm 
Auflage: 20 nummerierte und signierte Unikate 

Die Künstlerin REGINA RABEN ist 1961 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur studierte sie von 1980-87 an der Akademie der Künste in Düsseldorf bei Professor Karl Bobek, seit 1985 als Meisterschülerin, von 1981-83 zusätzlich Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Die Papierarbeiten „Heinsberger Felder“ sind aus der Serie „over-lap“ entwickelt. Vier Streifen, aus Chinapapier gerissen, liegen horizontal übereinander. Die einzelnen Streifen variieren in der Höhe, der Struktur und der Farbe. In der Breite bilden sie ein geschlossenes Rechteck, das an den Rändern keine scharfen Konturen aufweist. Die Begrenzung der gerissenen Streifen und die des Randes heben sich aus der Fläche heraus und bilden eine reliefartige Oberflächenstruktur. Wie in den großen Arbeiten „cross-over“ und „over-lap“ von Regina Raben, die aus gerissenen Leinenstreifen verwebt oder gereiht sind, geben auch die unterschiedlichen Farbvariationen der Papierarbeiten den Bildern ihren individuellen Charakter. Die Komposition wird nicht nur durch den jeweiligen Farbeinsatz geprägt, auch die Struktur der Werkzeugspuren gibt diesen kleinen, delikaten Arbeiten ihr spezifisches Erscheinungsbild.  

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