EMIL SORGE

„SHARE“

03.11. – 24.11.2019

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 03. November 2019, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Der Künstler ist anwesend. Es erscheint eine Edition. Öffnungszeiten: Sonntag 
11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung.

Offenes Atelier bei Emil Sorge: Samstag, den 9.11.2019 und Sonntag, 
den 10.11.2019, 11.00 bis 19.00 Uhr, 52223 Stolberg-Breinig, Corneliastrasse 32a

VITA

1957in Stolberg-Breinig geboren
1977-83Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler
 Lebt und arbeitet in Stolberg-Breinig

Das Werk des Künstlers Emil Sorge ist durchdrungen von verschieden visuellen Ausdrucksmitteln und Techniken: Hybride aus Holzschnitten, Frottagen und Malerei.
Das Gestaltungsrepertoire entnimmt er der Gegenstandswelt, die er in seinen Arbeiten in einem unterschiedlichen Abstraktionsniveau zum Ausdruck bringt. Thematisch wechseln die Arbeiten zwischen Natur- und Kulturlandschaften, in denen der Eingriff des Menschen immer spürbar ist.
Die Umsetzung des Motivs in einen Holzschnitt, dessen Schnitte tief in das Material eindringen, wird zum Ausgang der Arbeitsserien. Nur die höher gelegenen Flächen der unterschiedlich tief eingekerbten Formen werden auf das Papier übertragen. Dadurch unterscheiden sich Druckstock und Abzug voneinander, sie sind jeweils von einer eigenen Ausdruckskraft geprägt. Die Druckplatte selbst wird zum eigenständigen Relief und stellt sich spiegelbildlich dem flächigen Druck zur Seite.

Farbige Ausarbeitungen der Druckplatten ergänzen die Möglichkeiten zu neuen Erscheinungsformen innerhalb des Werkes und erweitern somit das Repertoire. 
Die Kompositionen leben von einem Spiel zwischen Figur und Grund, Positiv und Negativfläche, in denen der Gegenstand stellenweise zu Gunsten abstrakter Formen aufgelöst wird. Raster und Reihungen bestimmen die allover gegliederten Flächen. In der Ausstellung „SHARE“ im Kunstverein Heinsberg wird zum ersten Mal das wandfüllende Relief „Taiga“ gezeigt, bestehend aus vier großen Einzelplatten, die zu einem Fries zusammengefügt sind. Baumstämme reihen sich aneinander und die Kronen sind am oberen Bildrand angeschnitten. Kleine verzweigte Linien verdichten die Fläche, und die Stämme sind in unterschiedlicher Breite, einem Strichcode gleich, senkrecht addiert. Die Farbskala beschränkt sich auf einen klaren Schwarz-Weiss-Kontrast und die perspektivischen Verkürzungen dienen eher dazu die gesamte Fläche zu rhythmisieren.
Eine Erweiterung des Repertoires stellt sich ein, wenn die Abzüge der Holz -schnitte auf einer Leinwand malerisch ergänzt werden. Grautöne stellenweise farbig variiert, beleben die Farbskala da, wo es formal und thematisch sinnvoll erscheint und die Ausdruckskraft steigert.

In den abstrahierten Stadtlandschaften verdichten sich waagerecht und senkrecht gegliederte Formen, die nebeneinander und übereinander geordnet sind. In Größe und Farbhelligkeit variieren diese angedeuteten Häuser und drängen sich scheinbar unendlich über die Ränder des Bildes hinaus. Sie flimmern wie verpixelt über die Fläche und signalisieren die Aufgeregtheit dicht besiedelter Großstädte.
Ausschnitte aus Werkshallen, in denen die Diagonalen der Architekturkonstruktion sich wechselweise durch Richtungsveränderungen überschneiden, lassen den Blick hin und her schweifen und imaginieren den Arbeitsrhythmus. Der verwendete Schwarz-Weiss-Kontrast und die im Verhältnis zur Architektur klein dargestellten menschlichen Figuren reflektieren die überwältigende Dominanz der Technik vor dem Menschen. Die thematische Vielfalt der Arbeiten, ausgeführt in unterschiedlichen Techniken und Bildgattungen, spiegeln den Blick des Künstlers Emil Sorge auf die ihn umgebede Welt und zeichnet ihn als kritischen Beobachter aus. Eine Interpretation seines ästhetischen und komplexen Werks überlässt er gerne der Imagination des Betrachters.

Ingrid Trantenroth-Scholz

Edition 130

EMIL SORGE

Titel: „Taiga“ 
Technik: Holzschnitt (30 x 40 cm) 
Auflage: 20 Handabzüge signiert und nummeriert 

Der Holzschnitt spielt im Werk des Künstlers Emil Sorge eine herausragende Rolle. Er ist Ausgang vieler Arbeitsserien, die in unterschiedlichen Techniken und in der Thematik variert werden. Das Sujet seiner Arbeiten entnimmt er einer ihn umgebenen Gegenstandswelt und übersetzt diese in eine ästhetische Formensprache, in der auch immer wieder sein kritischer Blick auf die Welt zum Ausdruck kommt. In der Edition greift er das Motiv des großen Holzreliefs „Taiga“ auf, das hier im Kunstverein zum ersten Mal gezeigt wird. Ausschnitthaft sind Bäume aneinandergereiht, deren Stämme vom oberen und unteren Bildrand angeschnitten sind. In der Addition wechselrnder breiter und schmaler sernkrecht gerichteter Linien der Stämme erinnert die Komposition an einen Strichcode. Verstärkt wird dieser Eindruck durch eine harte Trennung von Figur und Grund im Schwarz/Weiß Kontrast. Das gesamte Spektrum seines Werkes geht über die Abzüge der variierten Holzschnitte hinaus, denn er lässt diese Schnitte mit unterschiedlichen Eingrabungen als selbständiges Relief bestehen. Auf eine Leinwand gedruckte Schnitte inspirieren zur Erweiterung durch den Einsatz hinzugefügter malerischer und farbiger Elemente, um die Ausdruckskraft zu steigern. Eine Interpretation seines Werkes überlässt er gerne der Phantasie des Betrachters.  

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