ISOLDE FREPOLI

SKULPTUR

„GEGENÜBER“

30.04. – 21.05.2017

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 
den 30. April 2017 um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. 

Die Künstlerin ist anwesend. Es erscheint eine Edition.

Öffnungszeiten: 
Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung

VITA

1969in Savona (Italien) geboren
1983Studium an der Akademie der Bildenden Künste München
1987-89Meisterschülerin und Assistentin bei Prof. Erich Koch 
arbeitet und lebt als freie Bildhauerin in Schlangen (NRW)

Die Strenge, fast kühle Anmutung der Arbeiten der Künstlerin wird durch die Farbigkeit der zarten Pastelltöne gebrochen. Porzellan gleich erscheinen Gesicht und Korpus zerbrechlich. Nur manchmal werden durch leuchtende Farbtöne  der Haare und Kleidung  kontrastierende Akzente gesetzt. 
Die aus Ton geformten Körper sind nicht nur durch das Material fragil, sondern auch durch das ihnen eigene Erscheinungsbild. Die Oberfläche weist kaum Spuren der Bearbeitung auf oder zeigt prägende Strukturen, die auf einen bestimmten Ausdruck schließen lassen. Dadurch wird die Ruhe und Konzentriertheit der Figuren noch unterstützt. Die Augen scheinen in die Richtung des Betrachters zu blicken und doch nehmen sie keinen kommunikativen Kontakt auf, da sie fast leblos und nach innen gerichtet erscheinen.

Die zarte Farbigkeit der Bemalung wird durch den Einsatz von Engoben, die aus Naturpigmenten bestehen, erzeugt. Dieses Material erfordert einen geübten Umgang, da die endgültigen Farben erst durch das Brennen sichtbar werden und eine spätere Korrektur nicht mehr möglich ist.
Die aus der Vorstellung der Künstlerin entwickelten menschlichen Darstellungen weisen zwar unterschiedliche Physiognomien auf, sind aber keine Portraits bestimmter Personen, sondern unterliegen ganz der schöpferischen Kraft, der Imagination und dem Erinnerungsvermögen.
Obwohl alle Dargestellten, seien es Kinder, Erwachsene, Weiße oder Schwarze durch die Strenge und Distanz geprägt sind, beweisen sie eine große Liebe und Achtung der Künstlerin vor der Schöpfung der menschlichen Gestalt.
Und gerade das spüren wir als Betrachter und so kehren wir immer wieder zu
erneuter Anschauung zurück.

Ingrid Trantenroth-Scholz

Edition 117

ISOLDE FREPOLI

Titel: ,Colorature“ 
Technik: Mischtechnik (übermalte Fotografie) 
Auflage: 20 Unikate, einzeln individuell variiert, (10,5 X 21 cm ) 

Die aus Bronze gefertigte, aufrecht stehende Mädchenfigur zeigt ihre ganze Zartheit, und doch ist in ihrer Haltung auch ein Selbstbewusstsein zu finden, indem sie sich offen dem Betrachter zuwendet. Die Oberfläche der Skulptur ist geglättet, ohne markante Spuren der Modellierung; die Arme liegen am Körper an und die Beine stehen parallel zueinander. Der Blick ist dem Betrachter zugewandt und zeigt keinerlei Regung oder zeichnet sich durch einen extremen Ausdruck der Gesichts- züge aus. Alles ist regelmäßig und ruhig, eine typische Haltung, die in den Skulpturen menschlicher Darstellungen der Künstlerin Isolde Frepoli immer wiederkehrt, und die von einer hohen ästhetischen Qualität zeugt. Die fotografierte Frauenskulptur ist in den einzelnen Editionsblättern unterschiedlich übermalt. In der Übermalung wird die Farbigkeit der Figur aufgenommen, doch wechseln die darüber gelegten Strukturen und lösen manchmal durch gestische Pinselstriche den Charakter der Figur auf. Zum einen durchstreichen die Farbspuren mit vehementer Gestik die Silhouette, ein anderes Mal wird die Gestalt durch darunter angelegte Farbspuren in den Untergrund eingebunden. Die ruhig anmutende Mädchengestalt wird stellenweise aufgelöst oder bekommt durch die Handschrift der Künstlerin eine andere Konnotation, die dem Betrachter ermöglicht, einen neuen narrativen Bildzusammenhang zu erschließen.  

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