MALEREI / ZEICHNUNG
„URBAR“
27.10. – 17.11.2013

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag,
den 27. Oktober 2013,
um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Einführung: Ulla Lohmann, Kunstsammlerin
Der Künstler ist anwesend. Es erscheint eine Edition.
Öffnungszeiten
Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung
Peter Nikolaus Heikenwälder
Der Künstler ist 1972 in Hamburg geboren.
Sein Studium absolvierte er an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig bei Prof. Friedemann von Stockhausen und bei Prof. Klaus Stümpel.
Der Künstler lebt und arbeitet in Hamburg.
Die perfekt gemalten, ungegenständlichen Bilder von Peter Nikolaus Heikenwälder eröffnen uns eine geheimnisvolle Welt. Aus nachtschwarzem Grund treten unterschiedlich geformte Figuren hervor und scheinen in einem imaginären Raum zu schweben.
Das Formenrepertoire besteht aus weichen organischen Formen wie auch aus stereometrisch konstruierten Elementen.
Der Betrachter ist versucht Bekanntes in den Formen zu entdecken, da einiges an pflanzliche oder tierische Organismen erinnert, denen dann wieder flächige oder räumliche Grundformen wie Dreiecke, Rechtecke, Zylinder und Quader gegenübergestellt worden sind.

Ein differenziertes Farbenspiel ordnet die Stellung der Formen im Raum.
Aus der Tiefe der schwarzen Fläche schweben transparente Elemente, kaum vom Grund gelöst, auf die weiter vorne erscheinenden, mit deckender Farbe aufgetragenen Formen zu. Manche dieser Formen überschneiden sich und erhöhen die räumliche Wirkung.
Kräftig reine Farben kontrastieren mit diffus transparenten Tönen und steigern die Tiefe des imaginären Raumes. Leichte Kippungen der Bildelemente lassen stellenweise die Formen im Raum taumeln, und Farbverläufe und Verwischungen der Farben unterstreichen die Bewegung.

In den verschiedenen Arbeiten des Künstlers hat die Komposition eine unterschiedliche Wirkung, die nicht nur durch die eingesetzten Bildelemente hervorgerufen wird, sondern auch durch den sparsamen Einsatz der Figuren und ihrer Zuordnung auf der Bildfläche. Da dominiert der undurchdringliche, schwarze Grund, aus dem die Linien und Formen geheimnisvoll aufsteigen und auf den Betrachter zuzufliegen scheinen. Dabei entpuppt sich manche gewagte Komposition, in der sich die Formen weitgehend am Rande der Bildfläche konzentrieren, als besonders spannungsreich, ohne das Gleichgewicht zu stören, da kleinere Elemente an gegenüberliegenden Seiten das Auge des Betrachters über die Bildfläche zurückgleiten lassen.

Nicht nur unter dem Gesichtspunkt der eingesetzten gestalterischen Mittel nähert man sich als Betrachter der Wirkung der Bilder an, sondern starke emotionale Einflüsse, die assoziativ erzeugt werden, ziehen in eine surreale Welt hinein.
Diesen Assoziationen sind keine Grenzen gesetzt: mögen es Bilder sein, die aus einer kosmischen Welt entsprungen sind, oder aus dem Formenrepertoire der universellen „Ursuppe“, aus der alle Materie entstanden ist.
Edition 101
PETER NIKOLAUS HEIKENWÄLDER

Titel: „urbar“
Technik: zweifarbiger Linolschnitt
Auflage: 25 signiert und nummeriert
Die Edition im Rahmen der Ausstellung „urbar“ von Peter Nikolaus Heikenwälder ist ein Linolschnitt, der in den einzelnen Blättern vielfältig durch lineare Strukturen variiert wird. Das Formenrepertoire in dieser Grafik ist dem der ungegenständlichen Bilder seiner Malerei angeglichen. Flächige, geometrische Formen stehen im Kontrast zu linearen, rhythmisierten Zeichen. Die sehr organisch wirkenden Elemente, die der Künstler auch in dieser Komposition einsetzt, korrespondieren mit denen seiner Malerei, in denen farbige Formen und Linien auf der dunklen Fläche zu schweben scheinen. In der großen, leicht strukturierten schwarzen Grundfläche der Edition erinnert die Form an eine Zelle, in deren Zellkern fadenförmige Mikroorganismen einzudringen scheinen. Die Bilder von P. H. Heikenwälder sind geprägt von einer geheimnisvollen, surrealen Welt, die unmittelbar auf den Betrachter seines Werkes Einfluss nimmt und viel Raum zum Träumen und Deuten lässt. Aber auch rein formale und poetische, sowie individuelle Interpretationen eröffnen in der Zwiesprache mit den Arbeiten ein breites Spektrum.