OBJEKTE, INSTALLATIONEN
„FORM FOLLOWS FORM“
10.04. – 01.05.2022

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 10. April 2022, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Der Künstler ist anwesend. Es erscheint eine Edition.
Öffnungszeiten: Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung.
Unter Einhaltung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen.
VITA
| 1954 | geboren und aufgewachsen in Dortmund anschl. Studium und Arbeit als Architekt in Braunschweig. Seit 2007 ausschließlich freischaffender Künstler, Hannover |
| 2005 | Teilnahme Int. Triennale du Papier No.5, Charmey, CH |
| 2008 + 2009 | Förderkünstler der Contemporary Art Ruhr, Essen |
| 2009 – 2011 | Ausbildung Kuratorische Praxis, ZFW / cl3, Uni Hildesheim |
| 2010 | Landeskunstpreis Niedersachsen |
| 2016 | Int. Blooom-Award, Nominee, Köln |
| lebt und arbeitet in Hannover www.rolfblume.de |
Rolf Blume arbeitet bevorzugt mit dem Material unseres Alltags. Einfache Massenartikel, seriell-industrielle Produkte, sind der Grundwerkstoff seiner Arbeiten. In Kombination mit weiteren Materialien entstehen Objekte, Skulpturen, Assemblagen – mitunter raumgreifende Konstruktionen. Von zentraler Bedeutung sind die Prinzipien der Bricolage (C.Levi-Strauss)- ’Nehmen und verknüpfen, was da ist’. Man könnte von einem spielerischen Konstruktivismus sprechen.

„In Blumes Objekten vereint sich der Freigeist des Bricoleurs, der im spielerischen Experiment neue Möglichkeiten aufspürt und mit präziser Ingenieurskunst das Spielerische ernsthaft umsetzt. Um die Poesie der Objekte zu erfahren, sind die Titel unverzichtbar. Sie produzieren innere Bilder, Klänge und Vorstellungen, die im kollektiven Bildgedächtnis gespeichert sind.“ (Pia Kranz, Kunstwissenschaftlerin, Braunschweig)
„Rolf Blume arbeitet mit und an der Geschichte der Dinge und hinterfragt die ihnen scheinbar unumstößlich eingeschriebene Zweckgebundenheit. Er nimmt sich dem Gehalt der Dinge an, indem er sie nicht auf ihre primäre Funktion hin befragt, sondern ihre Substanz zweiter Ordnung in den Fokus nimmt. Hier greift die Kunstauffassung Blumes, den „verborgenen ästhetischen Mehrwert“ alltäglicher Dinge aufzuspüren sowie das Sinn-Potential einer Form freizusetzen, welches sich erst dann entfaltet, wenn der Gegenstand aus seinem einstigen Kontext gelöst und in einen neuen Zusammenhang gesetzt wird.

Unter diesen Vorgaben schafft Rolf Blume Artefakte, Bilder, deren Formen nicht nur aus konstruktiver Sicht beeindrucken, sondern die darüber hinaus die Offenheit der Dinge visualisieren und neue Inhalte generieren.“ (Dr. Yvette Deseyve, Kunsthistorikerin, Berlin)
„Rolf Blumes Objekte sind keine Fortsetzung der „ready mades“ im Duchamp`schen Sinne. Denn einzelne Dinge werden gerade nicht isoliert und zu einer Art Auratisierung geführt; vielmehr geht es darum, aus etwas „etwas ganz anderes“ zu machen. Die unterschiedlichsten Einzelteile werden zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. Es sind formal stimmige Konstruktionen mit höchster Perfektion und Präzision und großem ästhetischen Anspruch gefertigt.“ (Dr. Barbara Kahle, Kunsthistorikerin, Bamberg)

Edition 136
ROLF BLUME

Titel: „form follows form“
Technik Mischform, plastische Wandarbeit
Maße: 22,6 x 34,6 cm
Auflage: 20 Unikate (22,6 X 34,6 ) signiert und nummeriert
Rolf Blume verwendet in der Edition für den Kunstverein Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialien wie er sie auch in seinen großen Installationen einsetzt. Aus ihnen entstehen Objekte, deren freies Spiel der Gedanken die künstlerische Arbeit wachsen lässt und den Betrachter anregt, dem Gedankengang zu folgen oder neue Assoziationen zu imaginieren. Neben der exakten technischen Ausführung bestechen die ästhetischen Objekte durch eine poetische Ausstrahlung, die durch den Titel ein erweitertes Narrativ erfährt. Rolf Blume geht es nicht um Nachhaltigkeit im Sinne der Verwendung weggeworfener Materialien, sondern um das bewusste Wahrnehmen ganz profaner Gegenstände, denen wir sonst keine große Aufmerksamkeit schenken. Also folgt die Form der Objekte nicht der Funktion (oformfollows function“), sondern das Kunstobjekt entwickelt sich aus der Einzelform zur Gesamtform (,form follows form“).