SIMONE DISTLER

MALEREI

„BLICK NACH INNEN“

05.06. – 26.06.2022

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 05. Juni 2022, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. 

Die Künstlerin ist anwesend. Es erscheint eine Edition

Öffnungszeiten Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung. Unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Corona-Regeln.

VITA

1982in Unterfranken geboren
2009-2014       Studium im Fachbereich Malerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle/Saale, Klasse Prof. Ute Pleuger, Meisterschülerin.
2015-2016Graduiertenstipendium an der Burg Giebichenstein Halle
2019-2022Arbeitsstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und der Kloster-Bergischen- Stiftung
lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Erdeborn,Sachsen-Anhalt 

Ich trage Farbe auf den Bildgrund auf und gestalte die Form aus dem flüssigen Material heraus. Dabei verwende ich neben Pinseln auch Schwämme, Rakel oder Besen. Strukturen und überlagerte Farbschleier führen schließlich zu einer Verdichtung, die Dahinterliegendes noch erahnen lässt oder überdeckt und damit auslöscht. Zwischen Tun und Innehalten, im Wechsel von Intuition und Analytik, bleiben visuelle Spuren zurück, die etwas von meiner Suche nach einem „sinnvollen“ Bild sichtbar machen. Meine Geste greift ein in das Bild, verändert nicht nur die Form, sondern auch meine Reaktion darauf. Denn das Äußere berührt auch mein Inneres, mein Denken, Schlußfolgern und Fühlen. Diese Möglichkeit der Veränderung irritiert und erleichtert mich gleichermaßen. Mir wird klar, dass es kein Ende der bildlichen Erscheinung geben wird und so bleibe ich in einem Zustand der Erwartung. 

Das Malen und Bildbetrachten gleicht der Erfahrung des Wanderns, denn man geht nicht nur zwischen Farben und Formen, sondern man geht auch in seinem eigenen Denken umher. Im Gehen verändert sich die Umgebung. Es verändert sich auch der Gedankenhorizont. Wenn meine künstlerische Arbeit auch landschaftliche Assoziationen aufgreift, so geht es mir doch nicht um bestimmte Orte. Vielmehr nehme ich das Äußere zum Anlass um eine innere Reaktion hervorzurufen. Zunächst meine ich, dass mir das Bekannte und bereits Erfahrene vertraut ist. Wenn ich also Formen der Natur in den Bildern verwende, dann um mich dem Vertrauten anzunähern, um schließlich festzustellen, dass es nicht das Gleiche bleibt. Beim Malen, wie auch beim Sehen, begegne ich Erinnerungen. Doch das Bild führt mich hinter die Oberfläche des Offensichtlichen. Im Aufgreifen des Sichtbaren suche ich Zugänge zum Nichtsichtbaren. So kehre ich den Blick um. Das was ich sehe, ruft Emotionen und Gedanken in mir hervor, die für bestimmte Überzeugungen stehen können. Es entwickelt sich eine Zwiesprache mit dem eigenen Inneren.

In meiner künstlerischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit untersuche ich das Spannungsfeld zwischen dem, was wir kennen, und dem, was wir nicht kennen; zwischen einem materiellen Sein und einem geistigen. In der Erfahrung, dass beide Welten gleichzeitig die Wirklichkeit bilden und sich im Grunde gegenseitig durchdringen, entsteht eine Sehnsucht danach, dieses Bewusstsein zu intensivieren. Ich evoziere Landschaftliches und unterbreche teilweise die Lesbarkeit indem ich gezielt gegenläufige Eingriffe vornehme. Das was ein Berg sein könnte wird jetzt zu einer Eigenform, die ihr Umfeld beeinflusst. So hinterfrage ich zum einen mein Sehen, zum anderen will ich scheinbare Gegensätzlichkeiten, wie z.B. Bewegung und Ruhe verbinden. Ich brauche das Nahe und Vertraute, wie auch das Undurchdringliche und Fremde. Als Malerin bin ich zugleich immer auch Betrachtende und will herausgefordert werden. So breche ich entstandene Kompositionen auf, um eine Durchlässigkeit zu schaffen, die mehr als das Greifbare vor Augen führt.

Simone Distler

Edition 137

SIMONE DISTLER

Technik: Digitaldruck mit Acrylfarbe übermalt (o.T.) 
Auflage: 20 Exemplare (30 x 40 cm) signiert und nummeriert 

Die abstrakten Bilder der Malerin Simone Distler lassen Assoziationen von Landschaften aufkommen. Gerichtete Pinselstriche, deren dynamischer Farbauftrag nachzuspüren ist, bestimmen die Atmosphäre der Bilder. Mit dem sparsam ausgewählten Farbspektrum und dem zurückgenommenen Formenrepertoire erinnern sie an japanische Tuschezeichnungen. In der Edition, die die Künstlerin für den Kunstverein geschaffen hat, kann die Form eines Berges gelesen werden, an dessen Fuß sich ein Nebelband zu schieben scheint. Ein grau-blauer Schleier zieht sich über die schwarzen Spuren, der sich bald darauf wieder lichtet. Die horizontal gerichteten Farbflecken sind freilegt und erinnern an tanzende Schattenreflexe auf einer Wasseroberfläche. Das wäre nur eine mögliche gegenständliche Interpretation, die Simone Distler dem Betrachter gewährt. In erweiterten Gedanken äußert Sie sich selbst im Folgendem: „Wenn meine künstlerische Arbeit auch landschaftliche Assoziationen aufgreift, so geht es mir doch nicht um bestimmte Orte. Vielmehr nehme ich das Äußere zum Anlass, um eine innere Reaktion hervorzurufen.“ „In meiner künstlerischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit unter- suche ich das Spannungsfeld zwischen dem was wir kennen und dem was wir nicht kennen; zwischen einem materiellen Sein und einem geistigen. Ich evoziere Landschaftliches und unterbreche teilweise die Lesbarkeit indem ich gezielt gegenläufige Eingriffe vornehme. Das was ein Berg sein könnte wird jetzt zu einer Eigenform, die ihr Umfeld beeinflusst“. .   

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