INSTALLATIONEN / SCHERENSCHNITTE
„LICHTDURCHFLUTET“
23.02. – 16.03.2014

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag,
den 23. Februar 2014, um 11.30 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Einführung:
Zipora Rafaelov im Dialog mit Ingrid Trantenroth-Scholz.
Es erscheint eine Edition.
Öffnungszeiten:
Sonntag 11–17 Uhr, Samstag 15–18 Uhr, und nach Vereinbarung
Zipora Rafaelov ist 1954 in Beer-Sheva, Israel geboren. Sie studierte von 1976–80 am Institut für Schöne Künste in Bat-Yam, Israel. Von 1981-87 an der Kunstakademie Düsseldorf mit dem Abschluss als Meisterschülerin.
Die Künstlerin lebt und arbeitet in Düsseldorf und
Tel-Aviv.
Bedingt durch die Technik und die Arbeitsprozesse sind die Werke der Künstlerin vorwiegend in den Unbunten Farben schwarz und weiß angelegt. In den Installationen schafft sie durch die Anordnung der raumgreifend verspannten Fäden eine Skulptur, die eine Leichtigkeit, fast Immaterialität vermittelt. Kleine zeichenhaft eingesetzte Scherenschnitte, teils abstrakt oder auch figürlich, schweben zwischen den Figuren im Raum. Die schwarzen und weißen Scherenschnitte sind filigrane Arbeiten, in denen ein Wechsel von ungegenständlicher Ornamentik und figurativen Elementen eng miteinander verbunden ist. Negativ- und Positivformen sind gleichbedeutend und bilden, wenn sie sich leicht vom Grund abheben, einen zusätzlichen Reiz. Die versetzten Schatten auf der Hintergrundfläche lassen die Motive nochmals in abgestuften Grautönen sichtbar werden.

Für die Ausstellung im Kunstverein hat die Künstlerin eine Installation entworfen, die Bezug nimmt zur ehemaligen Funktion der Gebäude des Horster Hof. In den Stallungen des Hofes wurden Tiere und Winterfutter untergebracht. Bei der späteren Restauration und dem Umbau des Hofes sind aus einer der Scheunen die Räume des Kunstvereins hervorgegangen. Die Spuren dieser Funktionsräume nimmt die Künstlerin in ihrer sensiblen Installation auf und gibt gedanklichen Assoziationen freies Spiel. Über die assoziativen Bezüge hinaus hat die aus feinen Fäden raumgreifende Installation einen sinnlichen Reichtum und hohe ästhetische Qualität, die beim Durchschreiten des Raumes auch körperlich wahrnehmbar wird.

Sowie die feinen in den Raum greifenden Linien die Installation bestimmen, ist auch das flächige Werk der Künstlerin von einer differenzierten Beschaffenheit durchdrungen. In den ausgestellten „Cutouts“ (Scherenschnitten) zeigen die fein strukturierten Linienkompositionen eine Entsprechung zu den Liniengefügen der Fadeninstallationen auf. Im Arbeitsprozess des Schneidens mit Hilfe eines Skalpells, entwickelt Zipora Rafaelov die teils gegenständlichen, teils abstrakten ornamentalen Formen, die in unterschiedlicher Breite kontrastreich gegenüberstehen.
Nicht durch ein additives Verfahren, sondern herausgeschnitten aus einer Fläche, entstehen die Schnitte, die auch eine technische Fähigkeit voraussetzen, denn dieser Wechsel von Positiv- und Negativform hält die ganze Arbeit wie ein Gerüst zusammen.
Frühe illustrative Scherenschnitte, aber auch Scherenschnitte von modernen Künstlern wie Matisse sind uns bekannt, und doch wird in den „Cutouts“ von Zipora Fafaelov eine Unabhängigkeit und Individualität sichtbar, die keinen unmittelbaren Bezug zu einem anderen Künstler aufzeigt.

Edition 102
ZIPORA RAFAELOV


„Weide“ und „Prachtvoll“, 2014
Kaltnadelradierung
2 unterschiedliche Motive, je 15 Handabzüge
Im Werk von Zipora Rafaelov kommt der Linie eine herausragende Bedeutung zu. In unterschiedlichen Verfahren und Techniken setzt sie den Kontrast von Schwarz und Weiß, von Hell und Dunkel, von Licht und Schatten ein. Ihre Scherenschnitte sind so montiert, dass sie sich von der Wand abheben und dadurch einen differenzierten Schatten werfen und sie objekthaft erscheinen lassen. Extrem raumgreifend sind die Fadeninstallationen, die Bezug nehmen zu der jeweiligen Raumsituation. So ist in den Räumen des Kunstvereins eine Installation entstanden, die die ehemalige Funktion der Stallungen des Horster Hofs aufnimmt. In der Edition hat die Künstlerin für sich die Technik der Radierung entdeckt, die ihrem Spiel mit der Linie entgegenkommt. Breite und Helligkeit der Linien variieren in den unterschiedlichen Motiven der beiden Kaltnadelradierungen, die in einer Auflage von jeweils 15 Exemplaren handgedruckt wurden. Der unterschiedliche Grad der Abstraktion des Dargestellten wird auch in diesen Blättern wie in ihrem gesamten Werk sichtbar.